Ein Videoglossar der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des ZOiS

Was man über die Ukraine wissen sollte

Am 24. Februar 2022 begann Russland mit der Invasion der Ukraine. Seitdem verteidigt sich das Land gegen den großflächigen russischen Angriffskrieg. In einer 13-teiligen Videoreihe erklären Expert*innen aus der Wissenschaft, was man unbedingt wissen sollte, um die heutige Ukraine zu verstehen.

Zivilgesellschaft

Susann Worschech

Die Kraft und Vielfalt des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Ukraine ist heute, in den Zeiten des russischen Angriffskriegs, unübersehbar. Die Zivilgesellschaft prägt bereits seit vielen Jahrzehnten die ukrainische Demokratie, ihre Wurzeln liegen noch weit vor bekannten Umwälzungen wie der Orangenen Revolutionen und dem Euromaidan. Mit der Sozialwissenschaftlerin Susann Worschech, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Viadrina Institut für Europa-Studien (IFES) der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

Maidan

Wilfried Jilge

Maidan ist das ukrainische Wort für Platz. Der Maidan Nesaleschnosti in Kyjiw spielte als Schauplatz wichtiger Proteste eine bedeutende Rolle in der jüngsten Geschichte der Ukraine. Mit Wilfried Jilge, Osteuropahistoriker und Fachexperte Ukraine und erweiterte Schwarzmeerregion am Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF).

Holodomor

Guido Hausmann

‚Hungerkatastrophe‘ oder ‚Massentod durch Hunger‘ – das bedeutet das ukrainische Wort Holodomor. Damit wird eine Hungersnot bezeichnet, bei der 1932/33 in der Ukraine 3,5 bis 4 Millionen Menschen infolge der sowjetischen Wirtschaftspolitik unter Stalin starben. Mit Guido Hausmann, Professor der neueren Geschichte Ost- und Südosteuropas mit einem Schwerpunkt auf die Ukraine und Russland/Sowjetunion.

Kultur

Susann Worschech

Kunst und Kultur spielten in der Ukraine – ähnlich wie die Zivilgesellschaft – eine ganz entscheidende Rolle bei der Unabhängigkeit und Demokratisierung. Für unsere Video-Reihe erklärt Susann Worschech, Sozialwissenschaftlerin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), was man über Kunst und Kultur in der Ukraine wissen sollte.

Sprachen in der Ukraine

Monika Wingender

Neben der Staatssprache Ukrainisch ist das Russische in der Ukraine weiterhin als Alltagssprache verbreitet. Aber die Ukraine ist sprachlich viel diverser. Es gibt über 100 Minderheitensprachen. Mit Monika Wingender, Professorin für slavische Sprachwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Giessen.

Deutsche Besatzung 1941-1944

Tatjana Tönsmeyer

Im Zweiten Weltkrieg war ein großer Teil der heutigen Ukraine unter deutscher Besatzung. Die Besatzungsverbrechen brachten Zerstörung, Leid und Tod in das Land. Ein Beitrag von Tatjana Tönsmeyer, Historikerin und Mitglied der vorbereitenden Arbeitsgruppe des NS-Dokumentationszentrums der Opfer des deutschen Vernichtungskriegs.

Unabhängigkeit

Bozhena Kozakevych

Am 24. August 1991 erklärte das ukrainische Parlament die Unabhängigkeit der Ukraine, heute ist dieses Datum ein Nationalfeiertag. Um die Unabhängigkeitsbewegung zu verstehen, blicken wir bis ins frühe 20. Jahrhundert, als sich nach dem Zerfall der Imperien in Europa erstmals die Chance auf einen ukrainischen Nationalstaat auftat. Bozhena Kozakevych ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Entangled History of Ukraine der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

Russische Besatzung

Tatiana Zhurzhenko

Gewalt, Zerstörung und Rechtslosigkeit sind in den von Russland besetzten Gebieten zum Alltag für viele Ukrainer*innen geworden. Doch es gibt auch Akte des Widerstands und der Solidarität. Ein Beitrag mit Tatiana Zhurzhenko, Politikwissenschaftlerin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) und forscht im Exzellenzcluster SCRIPTS.

 

Oligarchen

Steffen Halling

Einzelne Großunternehmer gelangten seit Ende der 1980er durch Korruption zu erheblichem Reichtum und politischem Einfluss in der Ukraine. Nach stetigem zivilgesellschaftlichem Einsatz für demokratische Reformen erfolgten 2014 und 2021 konkrete gesetzliche Schritte, um die Macht der Oligarchen einzuschränken. Mit Steffen Halling,  Doktorand an der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen.

Regionen

Anna Veronika Wendland

Neben der administrativen Gliederung in Oblasti (Gebiete) spielt der stolze Bezug auf historische und naturräumliche Großregionen in der Ukraine eine wichtige Rolle. Warum das so ist, erklärt Anna Veronika Wendland, Historikerin am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung.

 

Donbas

Gwendolyn Sasse

Der Donbas, ein Gebiet im Südosten der Ukraine,  ist seit dem 19. Jahrhundert eine überregional wichtige Industrieregion und seit 2014 Schauplatz eines Krieges. Vom industriellen Herz der Sowjetukraine zum Kriegsschauplatz, Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, wissenschaftliche Direktorin des ZOiS und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, erklärt die Bedeutung der Region.

Die Krim

Gwendolyn Sasse

Die ukrainische Halbinsel Krim besitzt eine multiethnische Bevölkerung und eine wechselvolle Geschichte. Ihre völkerrechtswidrige Annexion im Jahr 2014 markiert den eigentlichen Beginn des russischen Angriffskriegs - eine Einordnung von Gwendolyn Sasse, Wissenschaftliche Direktorin des ZOiS und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

Tschernobyl

Anna Veronika Wendland

Tschernobyl ist ein zentraler Erinnerungsort der ukrainischen Geschichte. Vielen gilt der Reaktorunfall auch als Katalysator für das Ende der Sowjetunion und den Neubeginn der unabhängigen Ukraine. Mit Anna Veronika Wendland, Historikerin am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung und Expertin für Technikgeschichte.