Die Mobilisierung der Diaspora im globalen Süden neu konzipieren: Der Fall der russischen Diaspora in der Türkei
Forschungsnetzwerk „Neue Migration aus Russland und Antikriegsbewegungen“ (ERDAM)
19. September 2024, 12:00–13:30 MEZ, online
Traditionelle Diasporastudien konzentrieren sich oft auf Gemeinschaften aus dem globalen Süden, die sich in liberalen westlichen Demokratien angesiedelt haben. Im Gegensatz dazu untersucht dieser Vortrag die Mobilisierungsstrategien von Russ*innen in der Türkei, einem illiberalen Staat. Besonders relevant ist dabei, wie transnationale Gruppen Gelegenheitsstrukturen in nicht-demokratischen Regimen nutzen. Die Präsentation widmet sich deshalb der Frage, wie sich russische Migrant*innen in der Türkei in der komplexen politischen Landschaft zurechtfinden, sich an den illiberalen Kontext anpassen und dabei Möglichkeiten für soziales, politisches und wirtschaftliches Engagement erschließen. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, einerseits die Verbindung zum Heimatland aufrechtzuerhalten und sich andererseits in ein Gastland mit eigenen geopolitischen Spannungen zu integrieren. Der Vortrag eröffnet eine neue Perspektive, die die Strategien der russischen Diaspora in autoritären Staaten von jenen in demokratischen Kontexten abgrenzt, und leistet so einen Beitrag zu einem umfassenderen Verständnis der Diaspora-Dynamik in unterschiedlichen politischen Umfeldern.
Vortragende
Prof. Dr. Bahar Baser (Universität Durham)
Diskutierende
PD Dr. Tsypylma Darieva (ZOiS)
Moderation
Prof. Dr. Inta Mieriņa (Universität Lettlands)
Der Zugang zur Online-Veranstaltung erfolgt über diesen Zoom-Link: https://us06web.zoom.us/j/84545263416?pwd=IUWwCiTf21lg9iYHcqukDrXUzZJJz1.1
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Für weitere Fragen oder Informationen wenden Sie sich bitte an domas.lavrukaitis(at)zois-berlin(dot)de.