Gesellschaftliche Initiativen und staatliche Politik – ein postsowjetischer Vergleich
Gesellschaftliche Initiativen und staatliche Politik – ein postsowjetischer Vergleich
Projektbeschreibung
In diesem Projekt untersucht Politikwissenschaftlerin Nadja Douglas die Dynamiken im Spannungsfeld zwischen Staat und Gesellschaft, insbesondere zwischen gesellschaftlichen Interessen und den Reaktionen staatlicher Machtstrukturen im Kontext sozialer Proteste. Während bestimmte gesellschaftliche Gruppen versuchen, sich zu emanzipieren von der Bevormundung und Dominanz des Staates, reagieren staatliche Institutionen oft noch gemäß überkommener repressiver Verhaltensmuster. Dies manifestiert sich insbesondere in Krisensituationen oder Spannungsmomenten, wenn sich der Staat unter Druck befindet. Das Forschungsprojekt umfasst eine vergleichende sowie mehrereEinzelfallstudien (Fallbeispiele: (Republik Moldau, Armenien und Belarus). In allen drei Ländern haben soziale Spannungen und divergierende Konzepte der öffentlichen Ordnung in den letzten Jahren zugenommen.
Der theoretische Rahmen des Projekts vereint Konzepte aus der Sozialbewegungs- und Protestforschung mit Konzepten aus der Konflikt- und Sicherheitsforschung (Reform des Sicherheitssektors, „protest policing“, Überwachung) Des Weiteren wird auf Forschung zu Vertrauen in und Legitimität von staatlichen Institutionen sowie auf aktuelle Umfragen und statistische Daten zurückgegriffen.
Methodik
- Qualitativ-interpretative Analyse von Interviewdaten
- Strukturierte Inhaltsanalyse von Primärdokumenten
- Vergleichende Umfragen und deskriptive Statistik
Kernfragen
- Wie haben sich die Strukturen der inneren Sicherheit in den letzten Jahren entwickelt?
- Was waren wesentliche Faktoren, die den Reformprozess des Sicherheitssektors blockierten?
- Wie wirkt sich die Diskrepanz zwischen bürgerlicher soft power und staatlicher hard power bei den jüngsten Protestbewegungen auf die Staat-Gesellschaft-Beziehungen im betreffenden Land aus?
- Wie wahrscheinlich sind künftige Konflikte zwischen emanzipierten und erstarkten gesellschaftlichen Kräften sowie schwach legitimierten Machtstrukturen?