Moral statt Frieden. Der sozialethische Diskurs der Russischen Orthodoxen Kirche zwischen theologischer Souveränität und politischer Anpassung
Moral statt Frieden. Der sozialethische Diskurs der Russischen Orthodoxen Kirche zwischen theologischer Souveränität und politischer Anpassung
Projektbeschreibung
Schwerpunkt dieses Projekts ist die Dynamik des sozialethischen Denkens der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) seit dem Ende der Sowjetunion. Die Theologin Regina Elsner analysiert dabei das Wechselspiel zwischen den Veränderungen und Schwerpunktsetzungen der kirchlichen Argumentation einerseits und den gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Russland und der Ukraine andererseits.
Das Forschungsprojekt stellt sich die Aufgabe, die Dynamik des sozialethischen Denkens der ROK seit der Perestroika in inhaltlicher und zeitlicher Perspektive zu systematisieren. Regina Elsner analysiert zum einen die theologischen Grundlagen der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Verortung der ROK, die Entwicklung der sozialethischen Positionierungen sowie alternative theologische sozialethische Konzepten. Zum anderen systematisiert sie, welche Parallelen und Brüche es zwischen der kirchlichen sozialethischen Positionierung und den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen gibt, welche Konvergenzen und Divergenzen zwischen staatlichen und kirchlichen Interessen zu beobachten sind. Ihr Ziel ist es, genauere Aussagen über den Einfluss der sozialethischen Positionierungen der ROK auf die gesellschaftlichen Dynamiken in Russland angesichts innerer und äußerer Konflikte treffen zu können.
Methodik
- Diskursanalyse
- Expert*innen-Interviews
Kernfragen
- Welche Rolle spielt die Orthodoxe Kirche in gesellschaftspolitischen Prozessen im postsowjetischen Raum?
- Welche Themen sind im gegenwärtigen sozialethischen Diskurs der Orthodoxie im postsowjetischen Raum zentral und welche Faktoren fördern bzw. verhindern diesen Diskurs?
- Welche unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Strömungen gibt es in der Orthodoxen Kirche im postsowjetischen Raum und wie verlaufen die Aushandlungsprozesse zwischen den verschiedenen Akteuren?