Dr. Sabine von Löwis

Phantomräume und -grenzen - Kontinuitäten und Diskontinuitäten vergangener staatlicher und imperialer Ordnungen

Dr. Sabine von Löwis

Phantomräume und -grenzen - Kontinuitäten und Diskontinuitäten vergangener staatlicher und imperialer Ordnungen

Im November 1990 wurden an der hessisch-thüringischen Landesgrenze 140 Bäume gepflanzt, die bis heute sichtbares Zeugnis der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze sind. IMAGO / epd

Projektbeschreibung

Die Teilung Deutschlands und deren Hinterlassenschaften in Wirtschaftsstrukturen, Ausstattung mit sozialer Infrastruktur wie Kindergärten, politischen Einstellungen oder religiösen Überzeugungen ist immer wieder Thema in aktuellen gesellschaftlichen Debatten auch oder gerade nach 30 Jahren Mauerfall. Aber auch in Osteuropa, wo sich in den vergangenen 150 Jahren die Grenzen und territorialen Ordnungen häufig geändert haben und neue Staaten aus alten Staaten und Imperien hervorgegangen sind, trifft man immer wieder auf ähnliche Phänomene. Basierend auf dem Ansatz der „Phantomgrenzen“ (Hirschhausen et. al. 2014) werden Bedeutungen unterschiedlicher Spuren wie die Bebauung und Erschließung des Raums, Normen und Institutionen, kulturelle Repräsentationen sowie gesellschaftliches und politisches Verhalten analysiert und raum- und gesellschaftstheoretisch erklärt. Die Herangehensweise setzt sich kritisch mit oftmals verwendeten historischen und territorialen Determinismen auseinander und sucht Erklärungen insbesondere in aktuellen Ereignissen und Entwicklungen der Gesellschaften sowie historischen Konstellationen, aber auch in ihren Zukunftserwartungen.

Methodik

  • Literaturrecherche
  • Qualitative Interviews
  • Nicht-teilnehmende Beobachtung

Kernfragen

  • Wie lassen sich gegenwärtige sozialräumliche Phänomene, die eine Beziehung zu vergangenen territorialen und gesellschaftlichen Ordnungen sichtbar machen, analysieren und erklären?
  • Welche Bedeutung wird vergangenen territorialen und gesellschaftlichen Ordnungen in Politik und Gesellschaft zugewiesen?
  • Warum, zu welchem Zweck und von wem wird Vergangenes bewusst und/oder unbewusst vergegenwärtigt und/oder wiederbelebt?
  • Mit welchen Zukunftserwartungen stehen Rückgriffe auf vergangene Ordnungen und gesellschaftliche Strukturen in Verbindung?

Projektleitung