Video: ZOiS Forum

Die Macht der Bilder und die Massenmobilisierung in Belarus

15.12.2020

Im August geschah etwas Außergewöhnliches in Belarus. Die Proteste gegen die manipulierten Präsidentschaftswahlen und das Regime von Aljaksandr Lukaschenka breiteten sich im ganzen Land aus und wuchsen schnell zu einer Massenmobilisierung an. Ungeachtet – oder gerade wegen – gewaltsamer Repressionen, Verhaftungen und Folter in Gefängnissen, schlossen sich Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft dem Aufstand an, sogar in staatlichen Fabriken und staatlichen Medien. Bilder haben bei dieser anhaltenden Mobilisierung eine wichtige Rolle gespielt – als Auslöser von Protesten, als Rahmen für die Proteste und als Informationsquellen.

In einem Gespräch mit Fotograf*innen aus Belarus und Politikwissenschaftlerinnen machten wir anschaulich, wie Bilder die Proteste beeinflusst haben und wie sie das Selbstverständnis der Protestierenden und internationale Reaktionen geprägt haben.

Teilnehmende

  • Volha Shukaila ist Fotojournalistin für eines der größten unabhängigen belarussischen Medien TUT.by. Sein Status als MAssenmedieum wurde im Oktober 2020 vom Informationsministerium aufgehoben.
  • Maxim Sarychau ist ein in Minsk lebender Fotograf. Seine Projekte an der Grenze von Kunst und Journalismus behandeln Themen wie Gewalt, Menschenrechte und Geschichte. Er ist Mitbegründer von SHKLO - einer Online-Plattform für Fotografie aus Belarus.
  • Nadja Douglas ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS und befasst sich in ihrem Forschungsprojekt mit der Beziehung zwischen gesellschaftlichen Initiativen und staatlichen Machtstrukturen im post-sowjetischen Raum.
  • Gwendolyn Sasse ist die Wissenschaftliche Direktorin des ZOiS. Ihre Arbeit konzentriert sich auf postkommunistische Transformationsforschung und vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe ZOiS Forum.

Das ZOiS Forum vereint wissenschaftliche, künstlerische und politische Perspektiven auf Themen, die Osteuropa heute bewegen. Damit wollen wir die Relevanz und Vielfalt unserer Forschungsregion einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Lesungen, Diskussionen, Vorträge oder Filmvorführungen finden während des Semesters einmal im Monat statt.

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