Russland hat das ZOiS zur „unerwünschten Organisation“ erklärt
Am Freitag, den 13. Oktober 2023, hat die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Berlin zur „unerwünschten Organisation“ erklärt. Wir reihen uns damit ein in eine lange Liste von Wissenschaftler*innen und Institutionen, die in Russland ebenso „unerwünscht“ sind.
Die Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das ZOiS schon seit mehr als eineinhalb Jahren, seit dem umfassenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, jegliche institutionellen Beziehungen zu russischen staatlichen Behörden – einschließlich russischer Hochschulen – abgebrochen hat. Eine freie sozialwissenschaftliche Forschung ist in Russland auch für uns schon lange nicht mehr möglich. Insofern beeinflusst diese Einstufung weniger unsere aktuellen Forschungsaktivitäten vor Ort, sondern sie richtet sich vielmehr gegen jene Wissenschaftler*innen und Kooperationspartner*innen mit familiären Bezügen nach Russland hier und anderswo, die sich trotz allem weiterhin der freien Wissenschaft und guter wissenschaftlicher Praxis verpflichtet fühlen. Ihnen gilt unsere Solidarität.