Félix Krawatzek erhält Förderung der Daimler und Benz Stiftung
Damit erhält er eine Förderung in Höhe von 40.000 Euro für ein Teilprojekt seines ZOiS-Forschungsprojekts Die Verbreitung von Erinnerungsgesetzen und die Rückkehr der Nation, bei dem der Fokus auf Russland liegen soll. Erinnerungsgesetze werden von Russland aktiv genutzt, um das geschichtliche Narrativ im Land zu kontrollieren und die eigene nationale Identität zu stärken. Sie geben damit einen rechtlichen Rahmen vor, der bestimmt, wie öffentlich über historische Ereignisse gesprochen werden kann. Solche Gesetze existieren jedoch nicht nur in autoritären Regimen, sondern auch in Demokratien. Félix Krawatzek möchte dazu beitragen, die politischen Dynamiken hinter der Verrechtlichung von Erinnerung und ihre gesellschaftliche Auswirkung zu verstehen. Mit den Drittmitteln sollen unter anderem eine Datenbank über Erinnerungsgesetzgebung erstellt und eine Umfrage in Russland durchgeführt werden.
Die Daimler und Benz Stiftung vergibt jedes Jahr zehn Stipendien an ausgewählte Postdoktorand*innen, Juniorprofessor*innen oder Leiter*innen junger Forschungsgruppen. Ziel ist es, die Autonomie und Kreativität der Nachwuchswissenschaftler*innen zu stärken und den Forscher*innen den Berufsweg während der produktiven Phase nach ihrer Promotion zu ebnen. Mit der Fördersumme sollen für die Dauer von zwei Jahren wissenschaftliche Hilfskräfte, technische Ausrüstung, Forschungsreisen oder Teilnahmen an Tagungen finanziert werden.
Félix Krawatzek ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZOiS sowie Associate Member am Nuffield College der University of Oxford. Zuvor forschte er als British Academy Postdoktorand an der University of Oxford, wo er 2015 promovierte. Als Gastwissenschaftler war er an der Sciences Po Paris sowie am Minda de Gunzburg Center for European Studies der Harvard University. Neben der Erinnerungsforschung interessiert Félix Krawatzek sich für soziale Bewegungen mit dem Schwerpunkt Jugend sowie Migration und Transnationalismus.