Podiumsdiskussion

Furcht und Hoffnung: Zur Aktualität Andrej Sacharows

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Furcht und Hoffnung: Zur Aktualität Andrej Sacharows

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Organisiert vom Zentrum Liberale Moderne und vom Sacharow-Zentrum Moskau in Zusammenarbeit mit dem ZOiS

Mit Sergej Lukaschewskij (Sacharow-Zentrum), Marina Sakharov-Liberman (Andrei Sakharov Foundation), Prof. Dr. Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder), Dr. Irina Scherbakowa (Memorial, Moskau), Andrej Kolesnikow (Carnegie Moscow Center), Prof. Dr. Gwendolyn Sasse (ZOiS) und Arkady Ostrovsky (The Economist).
Moderation: Ralf Fücks (Zentrum Liberale Moderne)

Am 21. Mai 2021 wäre Andrej Sacharow 100 alt geworden. Als Physiker war er maßgeblich an der Entwicklung der sowjetischen Wasserstoffbombe beteiligt, bevor er zum Kritiker des nuklearen Wettrüstens, Friedensnobelpreisträger und Spiritus rector der sowjetischen Menschenrechtsbewegung wurde. In der Perestroika-Zeit war er ein führender demokratischer Politiker. Sacharows Vermächtnis ist vielfältig. In der Tradition von Einstein, Russell und Bohr sah er sich als Wissenschaftler verantwortlich für die Folgen seiner Erfindungen. Er vertrat ein Konzept intellektueller Freiheit und Verantwortung, das er mit großem Mut auch praktisch lebte. Das verlieh ihm eine überragende moralische Autorität.
Im Zentrum seines gesellschaftlichen Engagements stand der Kampf für Menschenrechte, insbesondere für die Freilassung politischer Gefangener. Er trat unbeirrt für das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und die Werte der offenen Gesellschaft ein.

Sacharows Kritik des sowjetischen Totalitarismus ging einher mit einem klaren Blick auf die Probleme des Westens. So kritisierte er die mangelnde Klarheit in der Abgrenzung von kommunistischen Diktaturen, die er in Teilen der Friedensbewegung und der offiziellen Politik wahrnahm. Er hatte einen frühen Blick für die Umweltprobleme der Industriegesellschaft, zugleich war er vom Potential wissenschaftlich-technischen Fortschritts überzeugt. Für Sacharow sind Frieden, gesellschaftlicher Fortschritt und Menschenrechte untrennbar. Auf keinem Feld kann man Erfolg haben, ohne die anderen zu berücksichtigen. Sacharow starb im Wendejahr 1989. Die Welt, in der er wirkte, scheint heute weit entfernt. Und doch stehen seine Themen - nukleare Aufrüstung, das Erstarken autokratischer Regime, Menschenrechte und die Überlastung des Ökosystems – wieder ganz oben auf der Agenda.

Mit Gästen aus Russland, Deutschland und anderen Ländern wollen wir über Sacharows Leben, seine historische Bedeutung und die Aktualität seiner Ideen reden.

Die Veranstaltung wird simultan auf Deutsch und Russisch übersetzt.

Bitte melden Sie sich bis zum 18. Mai an unter: https://www.powr.io/event-registration-form/i/28611683#page.

Die Veranstaltung wird vom Zentrum Liberale Moderne und vom Sacharow-Zentrum Moskau in Zusammenarbeit mit dem Berliner Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien durchgeführt. Unterstützt wird sie vom Auswärtigen Amt.