Willkommenskultur für ukrainische Geflüchtete: Akteure und Räume der Solidarität in Estland und Lettland
Willkommenskultur für ukrainische Geflüchtete: Akteure und Räume der Solidarität in Estland und Lettland
Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt. Sie ist Teil des Forschungsnetzwerks „Neue Migration aus Russland und Antikriegsbewegungen“ (ERDAM).
Russlands umfassende Invasion der Ukraine im Februar 2022 löste eine Fluchtbewegung von Ukrainer*innen in verschiedene Teile Europas aus, darunter auch in die baltischen Staaten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Russland. Estland und Lettland nahmen viele Vertriebene aus den von Russland besetzten Gebieten in der Ostukraine auf. In dieser Veranstaltung befassen wir uns mit Formen und Orten der Solidarität, die die Ankunft von Menschen aus der Ukraine erleichtern, einschließlich der Frage, wie russische Migrant*innen mit vertriebenen Ukrainer*innen interagieren.
Bei der Integration von Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg geflohen sind, stehen die baltischen Staaten vor ähnlichen Herausforderungen wie andere Länder der Europäischen Union. Es gibt jedoch auch Aspekte, die für die sowjetische Vergangenheit dieser Region einzigartig sind und Fragen zu spezifischen Formen der Solidarität im postimperialen Osteuropa aufwerfen. Wir blicken auf die Rolle der Solidarität im sozialen Gefüge und kollektiven Gedächtnis dieser beiden Länder.
Im Fokus stehen dabei auch die persönlichen Lebenswege von Menschen, die vertriebene Ukrainer*innen an historisch umstrittenen und gemeinsamen Orten der Gastfreundschaft unterstützt haben. Darüber hinaus möchten wir darüber diskutieren, wie Gastfreundschaft angesichts „auflösender sozialer Bindungen“ die Entstehung von „Reflexionen“ bei den Gastgebern fördert und „neue Bindungen“ zwischen Menschen und Orten schafft.
Diese Veranstaltung basiert auf Feldforschung, die zwischen Dezember 2022 und Juni 2024 in Tallinn und Riga durchgeführt wurde, einschließlich Interviews mit Freiwilligen und Beobachtungen vor Ort.
Vortragende
Prof. Dr. Françoise Daucé (École des hautes études en sciences sociales (EHESS); Centre for Russian, Caucasian and Central European Studies (CERCEC))
Prof. Dr. Anne le Huérou (Paris Nanterre; Institut des Sciences Sociales du Politique)
Diskutierende
Prof. Dr. Inta Mieriņa (Universität Lettlands)
Moderation
PD Dr. Tsypylma Darieva (ZOiS)
Für weitere Fragen oder Informationen wenden Sie sich bitte an domas.lavrukaitis(at)zois-berlin(dot)de.