Bildung in der Liminalität – Die Situation ukrainischer geflüchteter Schüler*innen in Deutschland
Bildung in der Liminalität – Die Situation ukrainischer geflüchteter Schüler*innen in Deutschland
Dieses Projekt ist ein Teil des Verbundprojekts Zwischenräume leben: Individuelle Anpassungsstrategien und Erwartungshorizonte in der Ukraine und Moldau (LimSpaces).
Externe Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Denis Eckert und Prof. Dr. Béatrice von Hirschhausen (beide Géographie-cités, Paris)
Projektbeschreibung
Mindestens 200.000 ukrainische geflüchtete Schüler*innen befinden sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 in Deutschland. Ihre Lebenssituation sowie die ihrer Familien ist von extremer Unsicherheit geprägt. Viele Familien versuchen, den Besuch einer deutschen Schule mit dem Aufrechterhalten des Lernens nach ukrainischem Lehrplan zu kombinieren. Kinder und Jugendliche sollen sowohl Deutsch lernen und soziale Kontakte in Deutschland knüpfen als auch den Anschluss in der ukrainischen Schule nicht verlieren, um bei einer Rückkehr problemlos an ihre Schullaufbahn vor der Flucht anzuknüpfen. Dieses Projekt untersucht die Bildungspraktiken der geflüchteten Familien und die Zukunftsvorstellungen, die sie damit verknüpfen. Des Weiteren beleuchtet es, wie Akteure der deutschen Bildungspolitik und -institutionen mit den Planungsschwierigkeiten dieser Gruppe von Schüler*innen umgehen.
Methodik
- Analyse der öffentlich bekannt gegebenen Maßnahmen von Akteuren der deutschen und ukrainischen Bildungspolitik in Bezug auf ukrainische Schüler*innen
- Leitfadeninterviews mit Akteuren des deutschen Bildungssystems
- Online-Umfrage unter Eltern von geflüchteten ukrainischen Schüler*innen in Deutschland
- Leitfadeninterviews mit geflüchteten ukrainischen Schüler*innen in Deutschland und ihren Eltern
Kernfragen
- Wie gehen Geflüchtete aus der Ukraine mit der Unsicherheit ihrer Situation um?
- Welche sozialen Charakteristika erklären Unterschiede in den Bildungspraktiken und Zukunftsvorstellungen?
- Wie verändern sich Bildungspraktiken und Zukunftsvorstellungen über die Zeit?
- Wie gehen Akteure des deutschen Bildungssystems mit Unsicherheit bzw. Krisen um?
- Führt die aktuelle Präsenz geflüchteter ukrainischer Schüler*innen zu einer Veränderung der deutschen Bildungspolitik in Bezug auf nicht-deutschsprachige und geflüchtete Schüler*innen?
- Welchen Einfluss übt die Diplomatie des Herkunftsstaates auf die Bildungspolitik in Bezug auf ihre Staatsbürger*innen im Aufnahmestaat aus?