Krisengewohnt: Warum Russlands Wirtschaft den Sanktionen so gut standgehalten hat
Krisengewohnt: Warum Russlands Wirtschaft den Sanktionen so gut standgehalten hat
Projektbeschreibung
Nachdem Russland die Ukraine überfallen hat, verhängten die Länder der westlichen Koalition schwere Sanktionen gegen Russland. Noch niemals zuvor wurden gegen ein Land derart umfangreichende Beschränkungen auferlegt. Es ist mit mehr Sanktionen belegt worden als der Iran, Kuba und Nordkorea zusammen. Gleichzeitig hat sich die russische Wirtschaft als relativ schockresistent erwiesen: Im Jahr 2022 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um nur 2,1 Prozent, und aufgrund steigender Energiepreise verzeichnete Russland einen Rekordhandelsüberschuss. Zu behaupten, die Stabilität der Wirtschaft beruhe allein auf dem „Ölsegen“ wäre jedoch eine Untertreibung. Aber was ist dann der Grund?
In den letzten 15 Jahren wurde die Wirtschaft von ein und demselben Team von Technokraten geführt, die sehr erfahren im Krisenmanagement sind. Diese Art der Führung ist für sie ein vertrauter und bequemer Modus Operandi. Bei der Bewältigung kurzfristiger Turbulenzen hat sich dieses gewohnte Krisenmanagement zwar bewährt, es kann aber andererseits der Entwicklung institutioneller Mechanismen zur Steuerung der Wirtschaft im Weg stehen. Forschungen zeigen auch, welche Folgen dies für Unternehmen in Russland hat. Diese sind gezwungen, höhere Lagerbestände zu halten, was zu zusätzlichen Kosten führt. Dies hemmt die Investitionstätigkeit und verhindert eine optimale Verteilung von Ressourcen innerhalb der Wirtschaft.
Methodik
- Analyse von Wirtschaftsstatistiken
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Analyse von Umfragen
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Sekundäranalyse
Kernfragen
- Wie hat Russland Krisen gemeistert und aus eigenen und den Fehlern anderer gelernt?
- Welche Faktoren machen die russische Wirtschaft resistent gegenüber Sanktionen?
- Wie behindern manuelle Managementpraktiken die Entwicklung von Institutionen?