Politische Ökonomie und Integration
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mussten die fünfzehn Nachfolgestaaten sowie die Staaten Mittel- und Osteuropas, die zum früheren sozialistischen Block gehört hatten, nicht nur ihre Ökonomien neu in transnationale Märkte integrieren, sondern auch das Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft in ihrem jeweiligen nationalen Kontext neu definieren. Vor diesem Hintergrund legt der Forschungsschwerpunkt den Fokus auf zwei miteinander verknüpfte Prozesse:
Zum einen wird untersucht, in welchem Zusammenhang die unterschiedlichen länderspezifischen Ausprägungen des Verhältnisses zwischen Politik und Wirtschaft mit der Art und Weise stehen, wie osteuropäische Ökonomien wirtschaftliche (Des-)Integration betreiben, und in welchem Ausmaß sie von der Integration in transnationale Märkte und Wertschöpfungsketten profitieren. Zum anderen konzentrieren sich die Projekte des Forschungsschwerpunktes auf die Analyse unterschiedlicher wirtschaftlicher Integrationsstrategien (z.B. der EU, Russlands und Chinas), die in Osteuropa ihre Wirkung entfalten. Wie nehmen diese Strategien auf nationale Handlungsspielräume für wirtschaftliche Entwicklung in osteuropäischen Ökonomien Einfluss? Unter welchen Bedingungen fördern sie wirtschaftliche Desintegration und in welchem Zusammenhang stehen sie mit der (In-)Stabilität bestehender politischer Regime? In diesem Zusammenhang untersucht der Forschungsschwerpunkt auch, wann und wie sich die wirtschaftlichen Integrationsstrategien unterschiedlicher externer Akteure komplementär zueinander verhalten oder in Konkurrenz stehen.
Die Forschung verbindet Ansätze aus der Politik- und Wirtschaftswissenschaft sowie der Soziologie und basiert auf unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Methoden, wie Interviews, Fokusgruppen und statistischen Analysen.