Kinderliterarisches Kolloquium (KLK)
Das Kinderliterarische Kolloquium (KLK) versteht sich als offene Plattform für die Vernetzung von Wissenschaftler*innen und zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Austausch zum Thema osteuropäische Kinder- und Jugendliteratur zu befördern und die Forschung zu diesem Themenbereich sichtbarer zu machen. Seit 2021 treffen sich im Kolloquium an Kinder- und Jugendliteratur Interessierte aus der deutschsprachigen Slavistik sowie anderen Fachbereichen und Institutionen mit Osteuropabezug, um über Themen der osteuropäischen Kinder- und Jugendliteraturen zu sprechen, ihre Forschung vorzustellen, Konferenzen, Publikationen und weitere Projekte zu realisieren und die Integration von kinder- und jugendliterarischen Themen in Forschung und Curricula voranzutreiben. Die Treffen finden einmal im Semester online oder in hybrider Form statt. Organisiert wird das KLK in Kooperation des ZOiS mit den Slavischen Instituten der Universitäten Halle und Heidelberg.
Da Einstellungen und Werte junger Menschen in einem besonderen Maße als noch formbar gelten, finden wir in Kinder- und Jugendliteratur häufig in konzentrierter Form Inhalte, Werte und Weltanschauungen, die Gesellschaften für Gegenwart und Zukunft als besonders relevant erachten. Zugleich bietet in nicht freien Gesellschaften gerade die Kinder- und Jugendliteratur mitunter Freiräume, um Alternativen zu vorherrschenden offiziellen Narrativen und Ästhetiken zu vermitteln. Sowohl in historischer als auch in aktueller Perspektive erweisen sich die Kinder- und Jugendkulturen Osteuropas als „kultureller Code“ (Maria Nikolaeva), der Literatur- und Kulturwissenschaftler*innen besondere Zugangsmöglichkeiten zum Selbstverständnis der jeweiligen Gemeinschaften bietet. Referenzen auf Klassiker der Kinderliteratur und des Kinderfilms sind nicht nur in der Hoch- und Popkultur, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Wirtschaft und Politik allgegenwärtig und zeigen gleichzeitig, dass sich Literatur und Kultur für Kinder nicht scharf vom Lebensbereich und der Kunst für Erwachsene trennen lässt. Nicht zuletzt sind die Kinder- und Jugendliteraturen Osteuropas sowie ihre Grenzgebiete ein großes ästhetisches Abenteuer, in dem auf der Sprach- und Bildebene künstlerische Strömungen gespiegelt, mitunter gar vorweggenommen werden und sich Bezugsräume von der bildenden Kunst, über den Comic bis hin zum Film eröffnen.
Am Kinderliterarischen Kolloquium Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen und können sich unter klk(at)slavistik.uni-halle(dot)de mit den Organisatorinnen des Kolloquiums in Verbindung setzen.
Dr. Nina Frieß (Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, Berlin)
Dr. Eva Kowollik (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
PD Dr. Karoline Thaidigsmann (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)