ZOiS Forum

„In der Sprache des Feindes“? Russophone Dichtung in Zeiten des Krieges

Wo
Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
Mohrenstraße 60
10117 Berlin
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„In der Sprache des Feindes“? Russophone Dichtung in Zeiten des Krieges

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Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
Mohrenstraße 60
10117 Berlin

Diskussion mit Miriam Finkelstein (Universität Wien), Dinara Rasuleva (Schriftsteller*in), Anuar Duisenbinov (Poet) und Nina Frieß (ZOiS)

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Russisch statt
Das Taras Schewtschenko-Denkmal in Almaty (Kasachstan) zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2023. Vadim Dergachyov

Spätestens seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland beobachten wir, dass sich russophone Dichter*innen in der Ukraine von der russischen Sprache abwandten und in anderen Sprachen zu schreiben begannen. Mit dem russischen Überfall auf die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich diese Tendenz noch verstärkt. Auch außerhalb der Ukraine fragen sich Menschen nun, wie sie mit dem Russischen umgehen sollen, das zur Sprache des Aggressors geworden ist. Dichter*innen, deren wichtigstes Werkzeug Sprache ist, haben verschiedene Strategien entwickelt, um mit dieser Herausforderung umzugehen. Gemeinsam mit der Slavistin Miriam Finkelstein und den Dichter*innen Dinara Rasuleva und Anuar Duisenbinov diskutiert ZOiS Wissenschaftlerin Nina Frieß über die poetische Auseinandersetzung mit Sprache in Zeiten des Krieges.

Teilnehmende

Anuar Duisenbinov ist ein queerer kasachstanischer Poet, Übersetzer, Kunstveranstalter, Aktivist und Multimedia-Künstler. Er ist Mitbegründer des poetisch-musikalischen Kollektivs Bakhash Dreams. Anuar schreibt auf Russisch und Kasachisch, die durch diese Verwebung entstehenden multilingualen Texte geben einen Einblick in den sprachlichen und thematischen Kontext der neu entstehenden Literatur Kasachstans. 2022 erschien sein erster Gedichtband „Ruhani kangaroo“.

Miriam Finkelstein ist Slavistin und Universitätsassistentin am Institut für Slawistik der Universität Wien. Sie forscht unter anderem zu Mehrsprachigkeit und Sprachwechsel in der Literatur sowie zu russophonen Literaturen im globalen Kontext. Gemeinsam mit Naomi Caffee, Nina Frieß und Marco Puleri gehört sie zu den Gründer*innen des Projekts „Russophone Voices“.

Dinara Rasuleva ist eine tatarische Schriftsteller*in, Poet*in und Musiker*in.  Dinara tritt weltweit mit ihrem gesprochenen Wort auf und organisiert dekoloniale Lesungen und Festivals, sowie feministische Schreibwerkstätten für Migrant*innen und Flüchtlinge.  In ihrem neuen Projekt „Lostlingual“ ist der Verlust ihrer Heimatkultur und -sprache durch die russische Kolonialisierung zentrales Thema. 2022 erschien ihr erster Gedichtband „Su“.

Nina Frieß ist Slavistin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS. Sie forscht unter anderem zu russophonen Literaturen im post-sowjetischen Raum.

Kontakt

Anja Krüger
Kommunikationskoordinatorin
events(at)zois-berlin.de

Kinderbetreuung

Um unser Angebot für Eltern zugänglicher zu gestalten, bieten wir eine kostenlose professionelle Kinderbetreuung bei Abendveranstaltungen an. Bitte melden Sie sich dazu spätestens eine Woche vor dem Termin mit Altersangabe des Kindes bzw. der Kinder bei uns an. Die Anmeldung für die Kinderbetreuung erfolgt per E-Mail an events(at)zois-berlin(dot)de.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe ZOiS Forum.

Das ZOiS Forum vereint wissenschaftliche, künstlerische und politische Perspektiven auf Themen, die Osteuropa heute bewegen. Damit wollen wir die Relevanz und Vielfalt unserer Forschungsregion einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Lesungen, Diskussionen, Vorträge oder Filmvorführungen finden während des Semesters einmal im Monat statt.

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