1991 heute: Erinnerungen an die Übergangszeit und ihre Folgen
1991 heute: Erinnerungen an die Übergangszeit und ihre Folgen
Podiumsdiskussion
Die “wilden 90er” wurden in den letzten Jahren im öffentlichen russischen Diskurs zu einer Metapher, um die Demokratie zu diskreditieren. Das Narrativ nahm immer einseitiger Bezug auf wirtschaftlichen Ruin, politisches Chaos und nationale Zerrüttung. Es diente zunehmend der Stabilisierung des aktuellen politischen Systems. Die 1990er Jahre waren allerdings voller Widersprüche, die verschiedene Erinnerungen auf unterschiedliche Art und Weise zulassen. Um zu beleuchten, wie sich die breitere russische Gesellschaft an diese Zeit erinnert, werden Erkenntnisse aus verschiedenen Projekten des Yeltsin Centers diskutiert und in den politischen Kontext eingeordnet. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Fragen, was Erinnerung beeinflusst und wie sie sich über die Zeit verändert. Mariya Mizernaya, Teilnehmerin des EUSTORY History Campus der Körber-Stiftung präsentiert passend dazu einige Ergebnisse aus dem Projekt "#30PostSovietYears | Phantom Pasts or Everyday Present?".
Teilnehmende
- Olga Malinova ist Politikwissenschaftlerin und Professorin an der Higher School of Economics in Moskau. Sie forscht zu Erinnerung und dem öffentlichen Diskurs in Russland.
- Oleg Lutohin ist seit Januar 2021 Direktor des Yeltsin Museums am Yeltsin Center in Jekaterinburg.
- Félix Krawatzek ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZOiS, wo er den Forschungsschwerpunkt „Jugend in Osteuropa“ leitet.
- Mariya Mizernaya ist Teilnehmerin des EUSTORY History Campus der Körber-Stiftung.
- Moderation: Nina Frieß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZOiS. Gemeinsam mit Félix Krawatzek forscht sie zu historischen Narrativen für junge Menschen und deren Wahrnehmung.
#30PostSovietYears
Im Jahr 2021 jährt sich das Ende der Sowjetunion zum 30. Mal. Aus diesem Anlass kooperieren das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), die Körber-Stiftung, die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), das Deutsche Historische Institut Moskau, die Friedrich-Ebert-Stiftung in Russland und Memorial International im Rahmen des Themenjahrs #30PostSovietYears.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe ZOiS Forum, die wissenschaftliche, künstlerische und politische Perspektiven auf Themen, die Osteuropa heute bewegen, vereint.
Kontakt
Anja Krüger
Kommunikationskoordinatorin
events(at)zois-berlin.de